Arbeitskreis für Heimatforschung Marktleuthen

Spaziergang zum Kühberg mit seinem Hunnengrab, Hünengrab, Hügelgrab oder einfach ein Grabhügel?

Am 8. Juni 2013

Hunnengrab, Hünengrab, Hügelgrab oder einfach ein Grabhügel?
Die Alten sprachen immer vom Hunnengrab. Nein, das muss Hünengrab heißen, weil es so groß ist, da muss schon ein Hüne drinliegen, sagten die anderen. Heute nennt man es Hügelgrab oder einfach einen Grabhügel. Es liegt fast auf dem Gipfel des Kühberges bei Marktleuthen und eine Gruppe des Arbeitskreises für Heimatforschung erkundete es auf einem Spaziergang. Aus welcher Zeit es stammt, ist leider nicht bekannt. Nur eine archäologische Grabung könnte dieses Geheimnis lüften. Dass es sich nicht einfach um einen Sandhaufen handelt, erkennt man vor allem daran, dass es schon seit vielen Jahrzehnten auf der Spitze eine Delle hat. Diese entsteht dadurch, dass im Innern ein Hohlraum aus Holz für den Leichnam geschaffen wurde, der nach dem Verfaulen des Holzes langsam einstürzt. Sicher wurde sie auch durch Grabungsversuche neugieriger Laien weiter vertieft, wovon noch eine zurückgelassene verrostete Schaufel in der Vertiefung zeugt. Unterwegs entdeckte der Naturfotograf Heinz Spath sogar einige Schleimpilze, welche die Gruppe ohne ihn sicher nicht als solche erkannt hätte. Nachdem vom Himmel Donnergrollen zu vernehmen war, wanderte die Gruppe zu "Färbers Waldhäuschen", wo Durstige sogar von der Besitzerin mit Flüssigem versorgt wurden. Sie erzählte, dass Hans Benker das Holzhäuschen um 1922 zum Zwecke der Sommerfrische baute. Im Innern fand man noch ein Blatt Papier, auf dem von einem Treffen von Fronturlaubern im Jahr 1942 in der Hütte berichtet wird, die dort ein paar Tage relativen Friedens genossen. Eigentlich stand auch noch der Hirschsprung bei Neumühl auf dem Programm. Ein Donnerschlag von einem nur ca. 300 m entfernten Blitz scheuchte die Gruppe jedoch zu den Autos. So ließen die Heimatforscher das Gewitter draußen wüten und machten es sich bei Kaffee und Kuchen im Café Schoberth gemütlich.
Hügelgrab auf dem Kühberg bei Marktleuthen im Fichtelgebirge

Hunnengrab oder Hünengrab

Unten des Färber's Waldhäusl auf dem Kühberg, erbaut 1922 von Hans Benker, dem Färber's-Hans.

Färber's Waldhäusl auf dem Kühberg

Erwin Purucker
Rußbuttenträger an der Egerbrücke in Marktleuthen