Arbeitskreis für Heimatforschung Marktleuthen Rußbuttenträger an der Egerbrücke in Marktleuthen

Heffagleesviertel

Von Alters her heißt in Marktleuthen ein Bereich südlich des Marktplatzes um die Neudeser Gasse Heffagleesviertel (Heffakleesviertel).

Hefeklöße kennt man vor allem aus Bayern südlich der Weißwurstlinie. Dort werden sie meist in Dampf gegart oder wo anders sogar in Salzwasser gekocht. Es handelt sich um kloßförmigen Hefeteig, der bei uns allerdings meist in der Röhre gebacken wird. Sogar wenn der Hefeteig gesüßt ist und als Kuchen in einer Form gebacken wurde, nannten das Produkt die Alten Heffaglees (Heffaklees). Oft wurde ein Teil des teuren Weizenmehls durch Stärkemehl (Kartoffelmehl) ersetzt, einfach weil das billiger war. Daraus entstanden dann Erdöpflheffaglees.

Warum gerade dieses Stadtviertel so heißt, ist nicht bekannt. Meist entstehen solche Namen aus ganz banalen Gesprächen am Brunnen, an dem sich meist die Frauen zum Raatschen trafen oder am Stammtisch, der früher reine Männersache war. Da reichte schon eine große Familie, die gern Heffaglees aß, die Mutter diese bei offenem Fenster buk und der Duft im ganzen Viertel den Vorbeigehenden das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ.
 
Brunnen im Heffagleesviertel