Arbeitskreis für Heimatforschung Marktleuthen Rußbuttenträger an der Egerbrücke in Marktleuthen

Holzmühl

Der westliche Teil von Holzmühl im Frühjahr 2011, Foto: Harald Stark


1368 erstmals urkundlich erwähnt, war Holzmühl eine Gründung Albrecht XI. Nothaft von Thierstein. 1388 erwarb die Stadt Wunsiedel das reichslehenbare Dorf von Hans Nothaft von Thierstein zur Fundation einer in der Wallfahrtskirche auf dem Katharinenberg gestifteten Messe. Damit war Holzmühl eines der Wunsiedler Stadtdörfer geworden; mit der Stadt Wunsiedel blieb der Ort bis zur Auflösung des Lehensverbandes im Jahr 1848 verbunden. 1429 bestand das Dorf aus 6 Höfen und der Mühle; bis 1787 war es auf 9 Besitzeinheiten angewachsen. Holzmühl zählte damals 3 ganze und 6 halbe Höfe sowie die Mühle mit einem Mahlgang, die als halber Hof angeschlagen war. Außerdem gab es im Ort noch das der Gemeinde gehörige Hirtenhaus.
Während Holzmühl der Herrschaft und dem Gericht der Stadt Wunsiedel unterworfen war und dorthin auch seine Abgaben entrichtete, war der Ort kirchlich nach Marktleuthen orientiert, weshalb die Holzmühler dem dortigen Pfarrer zehntpflichtig waren. 1818 wurde Holzmühl ein Bestandteil der politischen Gemeinde Neudes. Die Gemeindegebietsreform 1978 machte aus Holzmühl schließlich einen Ortsteil der Stadt Marktleuthen. 1997 erfolgte im Zuge der Dorferneuerung ein Ausbau der Dorfstraße und die Sanierung der Brücke über den Bibersbach.


Literatur:
Harald Stark: Burg und Amt Thierstein, Selber Hefte Bd. 12, Selb 1993, S. 75
-78
Verwaltungsbericht der Stadt Marktleuthen 1997, S. 56