Arbeitskreis für Heimatforschung Marktleuthen Rußbuttenträger an der Egerbrücke in Marktleuthen

Märkte

Von Alters her werden in Marktleuthen vier Jahremärkte gehalten:
  1. Der Ostermarkt am Sonntag Judica (= 2 Wochen vor Ostern).
  2. Der Himmelfahrtsmarkt an Christi Himmelfahrt.
  3. Der Kirchweihmarkt am Sonntag vor Bartholomäus (Bartholomäus ist am 24. August. Wenn dieser Tag auf einen Sonntag fällt, findet der Markt am vorhergehenden Sonntag statt).
  4. Der Weihnachtsmarkt am 2. Adventssonntag.
Der auch als "Saatfruchtmarkt" bekannte Tauschmarkt wurde seit 1808 jeweils am 3. Dienstag im März abgehalten. Ursprünglich wurde an diesem Tag noch echter Tausch von Saat- und Feldfrüchten betrieben. Vor dem I. Weltkrieg war er auch mit einem Viehmarkt verbunden. Damals wurde auch der bekannte "Fichtelgebirgshafer" von Landesökonomierat Gottlieb Schricker aus Raumetengrün bekannt. Nach 1918 wurde dann der Name "Saatfruchtmarkt" gebräuchlich. Träger der Veranstaltung war zu dieser Zeit der Landwirtschaftliche Bezirksverein Kirchenlamitz. In den Jahren 1933 - 1940 wurde der Markt in großem Rahmen als "Sechs-Ämter-Bauerntag" begangen. Nach dem II. Weltkrieg wurde er 1949 zum ersten Mal wieder veranstaltet; 1963 er als Landmaschinenschau letztmalig abgehalten. Der Stadtrat hat den Markt aufgehoben, weil sich die Hauptaussteller (Landmaschinengroßhändler) nicht mehr daran beteiligen wollten, da die anfallenden Kosten in keinem Verhältnis zur nur eintägigen Dauer der Veranstaltung standen.

Literatur:
Verwaltungsbericht der Stadt Marktleuthen 1972, S. 30