Arbeitskreis für Heimatforschung Marktleuthen Rußbuttenträger an der Egerbrücke in Marktleuthen

Neudes

Neudes im FichtelgebirgeEbenso wie das benachbarte Holzmühl 1368 erstmals urkundlich erwähnt, kann Neudes doch auf eine längere Geschichte zurückblicken. Denn Albrecht XI. Nothaft von Thierstein war nicht der Gründer des Ortes, sondern er erweiterte die vordem aus 4 Höfen bestehende Siedlung um 4 weitere Höfe. Von den Nothaften musste Neudes durch die Hände verschiedener Besitzer gehen, bis das reichslehenbare Dorf 1443 durch den bekannten Wunsiedler Kaufmann und Zinnmagnaten Sigmund Wann erworben wurde, der es zur Fundation einer Messe in der Wunsiedler Pfarrkirche St. Veit stiftete. Damit war Neudes als Wunsiedler Stadtdorfschaft bis 1848 herrschaftlich mit dem Zentralort des Sechsämterlandes verbunden; kirchlich gehörten die Neudeser jedoch zur Pfarrei Marktleuthen. Noch 1787 bestand Neudes aus 8 ganzen Höfen und dem Hirtenhaus. 1818 wurde Neudes namengebender Sitz einer politischen Gemeinde. Im Zuge der Gemeindegebietsreform 1978 wurde Neudes zusammen mit Holzmühl zwar der Stadt Marktleuthen einverleibt. Der größte Teil der vormaligen politischen Gemeinde Neudes wurde jedoch mit Röslau verbunden. Deshalb befindet sich das Archiv der ehemaligen Gemeinde Neudes heute in der Obhut der Gemeinde Röslau. Im Jahr 2000 erfolgte die Sanierung des Kommunhauses (siehe Stichwort Buttermilchsaal) in Neudes.

Literatur: Harald Stark: Burg und Amt Thierstein, Selber Hefte Bd. 12, Selb 1993, S. 75
Foto: Erwin Purucker