Arbeitskreis für Heimatforschung Marktleuthen Rußbuttenträger an der Egerbrücke in Marktleuthen

Neumühle

Neumühle bei Marktleuthen
Die Neumühle bei Marktleuthen mit dem ältesten Betriebsgebäude des Granitwerks Vates (Foto: Harald Stark)

Die Mühle wurde 1610 durch den Markt Leuthen gegründet und in der Folge an verschiedene Müller verpachtet. Als Bauplatz hatte man das enge Tal der Eger zwischen Neudorf und der Eckenmühle ausgewählt. Das ein ständiges Tosen verursachende steinige Bett der Eger hatte der Mühle die Standortbezeichnung "im Thuß liegend" eingebracht. 1754 wurde die bisherige Marktmühle an den aus Hof stammenden Müller Heinrich Einsiedel verkauft. Sie bestand damals aus 2 Mahlgängen, 1 Schneidgang und 1 Neugang. Der letzte Müller war ab 1888 Oskar Gläsel. 1891 erwarben die Brüder Christoph und Jakob Vates aus Hebanz die Neumühle und eröffneten dort im Juli 1892 eine Steinschleiferei. Besonders unter dem Kommerzienrat Daniel Vates (+ 1951) wurden die "Granit- & Syenitwerke Neumühl" kontinuierlich ausgebaut. 1954 wurde der Ort durch eine vom damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Wilhelm Hoegner unterzeichnete Urkunde von vormals "Neuenmühle" in "Neumühle" umbenannt. Die Wirtschaftskrise der 70er Jahre brachte den Niedergang des Werkes, das Jahr 1975 seine Stillegung. Seit 1976 wird die Kraftwerksanlage des stillgelegten Granitwerks (Stauwehr, Rohrleitung und Turbinenanlage) als "Elektrizitätswerk Neumühle" betrieben. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist.

Literatur:
Harald Stark: Die Rechnung der Neumühle als Quelle zur Marktleuthener Stadtgeschichte, in: Rußbuttenträger S. 230 - 234
Harald Stark: Über die Geschichte der Neumühle bei Marktleuthen, in: Rußbuttenträger S. 295 - 303
Harald Stark: Das Granitwerk der Gebrüder Vates auf der Neumühle bei Marktleuthen, in: Rußbuttenträger S. 338 - 342
Harald Stark: Neuenmühle oder Neumühle?, in: Rußbuttenträger S. 342 - 344
Verwaltungsbericht der Stadt Marktleuthen 1978, S. 105