Arbeitskreis für Heimatforschung Marktleuthen Rußbuttenträger an der Egerbrücke in Marktleuthen

Sparkasse

Die Initiative zur Gründung einer Sparkasse in Marktleuthen ging vom damaligen Marktschreiber Schricker aus. Er hielt am 12. Dezember 1907 vor dem Marktgemeindeausschuß einen Vortrag über die Gründung einer Sparkasse. Am 28. April 1908 richtete der Marktgemeindeausschuß ein entsprechendes Gesuch an das Bezirksamt Wunsiedel, welches dem Vorhaben am 16. Mai 1908 die Genehmigung erteilte. Daraufhin faßte der Markgemeindeausschuß am 23. Juni 1908 den Gründungsbeschluß. Das erste Sparbuch wurde am 10. November 1908 ausgegeben.
Nachdem die Sparkasse ursprünglich nur auf die Verwaltung von Spareinlagen und die Ausleihung von Hypotheken ausgerichtet war, wurde ihr Geschäftsbereich 1922 auf den allgemeinen Giro- und Bankverkehr ausgedehnt. Aufgrund des Gesetzes über Spar- und Girokassen vom 13.12.1934 wurden die Städte Arzberg, Kirchenlamitz, Weißenstadt und Wunsiedel sowie die Gemeinden Brand, Marktleuthen und Thiersheim mit Wirkung vom 01.11.1936 zu einem Zweckverband zusammen geschlossen mit der Aufgabe, die bisherigen Sparkassen Arzberg, Brand, Kirchenlamitz, Marktleuthen, Thiersheim, Weißenstadt und Wunsiedel gemeinsam weiterzubetreiben. Nach der vom Staatsministerium des Innern am 27.10.1936 erlassenen Satzung führte der Zweckverband die Bezeichnung "Vereinigte Sparkassen des Bezirks Wunsiedel", später des Landkreises Wunsiedel.
Das erste Geschäftslokal befand sich untetrennt in den Räumen der Gemeindeverwaltung; erst 1934 erhielt die Sparkasse eigene Räumlichkeiten im Rathaus. Am 23. Dezember 1957 wurde ein neues Geschäftslokal im Anwesen Marktplatz 18 (alte Haus-Nr. 38) bezogen. 1975 ließen die Vereinigten Sparkassen des Landkreises Wunsiedel an Stelle der abgebrochenen Gebhardtsvilla (Humboldstraße 15) in der Humboldtstraße ein neues Sparkassengebäude errichten.

Literatur:
Verwaltungsbericht der Stadt Marktleuthen 1973, S. 40; 1975, S. 51 f.; 1976, S. 87