Arbeitskreis für Heimatforschung Marktleuthen

Der Bismarckturm auf dem Grünberg bei Eger (Cheb)

Am Bismarckturm auf dem Grünberg bei Eger (Cheb)
Auf dem Gipfel des Grünbergs, der heute Zelená hora heißt, steht ein im Jahr 1909 erbauter Bismarckturm, von dem man einen herrlichen Rundblick auf das Egerland mit Eger und Franzensbad, das Erzgebirge, den Kaiserwald und den Böhmerwald hat. Auch den Kornberg im Fichtelgebirge konnten wir sehen. Der Grünberg gehört zum Gebirgszug Kohlwald, der im Westen mit dem Kohlberg bei Arzberg beginnt und bis hierher kurz vor Eger reicht. Viele sind erstaunt, dass der gesamte Höhenzug bis hinein nach Tschechien tatsächlich zum Fichtelgebirge gehört. Nach dem zweiten Weltkrieg war der gesamte Gipfelbereich Sperrgebiet und die Grenztruppen nutzten den Turm zur Beobachtung des imperialistischen, kapitalistischen Westens. Dabei verfiel das Gebäude immer mehr und selbst die Egerer Bürger wussten kaum mehr von dem Turm. Erst nach der Grenzöffnung wurde der Gipfel wieder zugänglich und 2005 konnte schließlich der Turm nach einer Sanierung wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Am Bismarckturm auf dem Grünberg bei Eger

Aussicht vom Bismarckturm auf dem Grünberg:
Im Vordergrund der Skalka-Stausee, dahinter der Amerika-Teich mit  Franzensbad, im Hintergrund das Elstergebirge und Erzgebirge
Skalka-Stausee, Amerika-Teich, Franzensbad, Elstergebirge und Erzgebirge

Die Kirchenruine St. Anna bei Eger (Cheb)

Keller des Pfarrhauses der Wallfahrtskirche St. Anna
Oberhalb von Oberpilmersreuth (Horní Pelhrimov), auf einem Nebengipfel des Grünbergs, sieht man die Überreste der einstigen barocken Wallfahrtkirche St. Anna. Sie hatte sich ab dem 18. Jahrhundert aus einer alten Kapelle der Franziskaner entwickelt und zog Wallfahrer aus der ganzen Gegend an. Zu der Anlage gehörte ein Pfarrhaus, ein Hospiz und eine zeitlang sogar eine Schule. Wie es sich für eine Wallfahrtskirche gehört, war auch ein Gasthaus nahe Oberpilmersreuth vorhanden. Heinz Schmidkunz aus Höchstädt hatte sich uns angeschlossen und erzählte, dass sein Vater als Kind in diesem Gasthaus lebte und bei der Bewirtung der Gäste half. Auch das Dorf Oberpilmersreuth lag im militärischen Sperrbereich und wurde schon in den 50er Jahren komplett abgerissen, die Einwohner wurden umgesiedelt oder vertrieben. Um die Kirche befand sich ein Friedhof, der ebenfalls eingeebnet wurde. Einige alte Grabsteine hat man wieder ausgegraben und daraus eine kleine Gedenkstätte gemacht. Ebenfalls wieder aufgestellt wurde ein Kriegerdenkmal für Gefallene und Vermisste des Ersten Weltkrieges. Von der Kirchenanlage sieht man noch den Keller des Pfarrhauses und weitläufige Trümmerhaufen und Grundmauern. Wegen dieser Wallfahrtskirche nannte man den Grünberg auch St.-Anna-Berg oder Annenberg. Kirchenruine St. Anna bei Eger (Cheb)

Gedenkstätte mit ausgegrabenen Grabsteinen des ehemaligen Friedhofs
Friedhofs-Gedenkstätte

Friedhofs-Gedenkstätte Kriegerdenkmal
für Gefallene und Vermisste
des Ersten Weltkrieges


Der Skalka-Stausee

Die Staumauer des Skalka-Stausees in Eger
In der  Stadt Eger (Cheb) wird der  Fluss Eger (Ohře) mit einer Staumauer bis zurück nahe der deutschen Grenze zum Skalka-Stausee aufgestaut. Ein Elektrizitätswerk mit zwei Turbinen erzeugt Strom mit einer Leistung von bis zu 700 kW.
Der Skalka-Stausee in Eger

Die Mofette Bublák, das Blubbernde

Die Mofette Bublák in Tschechien
Östlich von Franzensbad treten verschiedene Gasquellen aus dem Boden. Während das Naturschutzgebiet Soos sehr bekannt ist und viele Touristen anzieht, kennt die Mofette Bublák fast niemand. Nähert man sich dem Tümpel in einem Wäldchen, meint man, das Wasser würde kochen. Es ist jedoch kalt. Rund um die Uhr treten hier große Mengen Gas aus dem Untergrund. Zu 99% handelt es sich um Kohlendioxid. Ein kleiner Anteil Helium bietet Geologen die Möglichkeit, Aktivitäten im flüssigen Magma in 25 km Tiefe zu erforschen. Das Helium tritt in zwei Isotopen, Helium-3 und Helium-4, auf. Das Verhältnis der beiden Isotope gibt Auskunft über Aktivitäten im Untergrund, welche die Ursache für die bei uns immer wieder vorkommenden Erdbeben sind. Ausführlich beschreibt das eine Pressemitteilung des  Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ)

Unten ein Video der Gasquelle von 2012



Leider konnte ich niemanden überreden, mal ein Sprudelbad zu nehmen ...


Mühlessen (Milhostov)

Kirche und Friedhof von Mühlessen (Milhostov) in Tschechien
Eine schöne alte Kirche mit einem kleinen Friedhof drumherum besitzt Mühlessen (Milhostov) am Fleißenbach, der heute Plesná heißt. Viele Grabsteine tragen deutsche Namen. Die Kirche ist dem Hl. Nikolaus geweiht und stammt aus dem 13. Jahrhundert.

An der Friedhofsmauer stehen drei Sühnekreuze. Erschlug jemand im Streit und Zorn einen anderen, ließ er solche Steinkreuze anfertigen und aufstellen. Damit konnte er seine Strafe mildern.
Steinkreuze - Sühnekreuze

Erwin Purucker, 2014


 Weitere Exkursionen des Arbeitskreises für Heimatforschung Marktleuthen im Fichtelgebirge
Rußbuttenträger an der Egerbrücke in Marktleuthen