Arbeitskreis für Heimatforschung Marktleuthen

Schlossanlage Thurnau

und die Giech'sche Sammlung "Aufgewacht!" im Töpfermuseum

Halbtages-Exkursion am 19. Juni 2016

Wir staunten über den Umfang der vom 13. bis zum 18. Jahrhundert zur jetzigen Größe gewachsenen Thurnauer Schlossanlage, die sich erst bei genauerer Erkundung erschließt. Die jüngeren Teile des Schlosses sind renoviert und beherbergen einen Gastronomiebetrieb mit Hotel und das Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth.
Das Schloss Thurnau
In der Schlossanlage Thurnau Der nördliche Flügel des Unteren Schlosshofes und vor allem die im Kern bis in die hochmittelalterliche Entstehungszeit der Burganlage zurückreichende Kemenate sind noch unrenoviert und waren lange Zeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Das ehemalige Inventar des Schlosses hielt man bis vor wenigen Jahren für verkauft und verschollen. Nun hat sich herausgestellt, dass sich ein großer Teil davon im Besitz der Familie Hiller von Gaertringen erhalten hat, die es der Öffentlichkeit für die Einrichtung eines Schlossmuseums in Thurnau zur Verfügung stellen will.

Der Kastellan des Schlosses, Bauingenieur Ralf Wirth, und der Künstler und Pädagoge Günter Karittke haben sich in vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden bemüht, den ältesten Teil des Schlosses, die Kemenate, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Unter ihrer Führung konnten wir das Gebäude vom Keller über die Wendeltreppen bis zu den oberen Stockwerken erkunden.

Um zu zeigen, was Besucher künftig erwarten könnten, wurden einhundert repräsentative Gegenstände aus dem einstigen Schlossinventar ausgewählt, die vorübergehend in der Sonderausstellung "Aufgewacht! Die Sammlungen der Grafen Giech aus Schloss Thurnau" im nahen Töpfermuseum ausgestellt sind. Die Ausstellungskuratoren, darunter unser Vorsitzender, Harald Stark, der in seiner Eigenschaft als Heimatpfleger im Landkreis Kulmbach an der Konzeption und Realisierung der Ausstellung mitgewirkt hat, haben die Hoffnung, das es ihnen mit der Sonderausstellung gelingt, die Öffentlichkeit und vor allem die politischen Entscheidungsträger von der Qualität und Bedeutung der erhaltenen Ausstattungsstücke des Thurnauer Schlosses zu überzeugen. Wir Marktleuthener jedenfalls waren von der Vielfalt der Gegenstände sehr beeindruckt.

Harald Stark hat es sich nicht nehmen lassen, unsere Gruppe selbst durch die Ausstellung zu führen und konnte zu jedem Stück mit außergewöhnlichen Informationen aufwarten. Zusammen mit der Giech'schen Spitalstiftung und dem Schlossprojekt hat auch er schon viele ehrenamtliche Arbeitsstunden in die Aufarbeitung der Geschichte des Schlosses gesteckt. Weitere Infos und Bilder sind unter www.thurnau-schlossprojekt.de veröffentlicht.
Schloss und Schlosspark Thurnau
Schloss und Schlosspark Thurnau

Kinderwiege in der Ausstellung "Aufgewacht! Die Sammlungen der Grafen Giech aus Schloss Thurnau"
Kinderwiege der eher gruseligen Art in der Ausstellung "Aufgewacht! Die Sammlungen der Grafen Giech aus Schloss Thurnau"

Die Heimatforscher auf dem Görauer Anger bei Zultenberg
Die Heimatforscher auf dem Görauer Anger bei Zultenberg

Nach einem Abendessen mit Blick auf den Schlosspark und den See zeigte uns Harald bei herrlichem Sonnenschein noch einige Schönheiten der Umgebung, wie das versteckt liegende Schloß Buchau, die beeindruckende Tanzlinde Peesten und den Görauer Anger, von dem aus man eine phantastische Aussicht über die Fränkische Schweiz, den Frankenwald und unser Fichtelgebirge genießen kann.

Erwin Purucker
Rußbuttenträger an der Egerbrücke in Marktleuthen